Erläuterungen der Indikationen

Die Liste der ernährungsmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten wird ständig länger. Immerhin sind ein Großteil der gesundheitlichen Probleme in Deutschland mit falscher Ernährung assoziiert. Es lohnt sich also immer bei JEDER Erkrankung zu fragen, ob die richtige Ernährung Besserung oder gar Heilung bringen kann.

Erkrankungen des Urogenitalsystems und Hormonelle Störungen

Endometriose
Endometriose betrifft weltweit 8-15 % aller gebärfähigen Frauen. 
In Deutschland werden pro Jahr bis zu 40.000 Neuerkrankungen verzeichnet.

Bei der Endometriose wächst gebärmutterähnliches Gewebe (Endometrioseherde) außerhalb der Gebärmutterhöhle. Dieses Gewebe führt u.a. zu chronischen Entzündungen, Blutungen in der Bauchhöhle, Verklebungen und Vernarbungen. Die chronische Erkrankung kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, einschließlich zyklusabhängiger Schmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, unregelmäßigen Blutungen und Schwierigkeiten bei der Empfängnis. Oft vergehen 7 bis 10 Jahre zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und der Diagnose. Die genauen Entstehungsmechanismen sind nicht bekannt und auch für die Heilung der Endometriose gibt es keine einschlägige Therapie. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Behandlungsoptionen, die darauf abzielen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Die Ernährungstherapie der Ernährungsdocs basiert auf mehreren Säulen. Eine antientzündliche Ernährungsweise kann zunächst chronische Entzündungen lindern. An dieser Stelle sollte vor allem auf die Vermeidung von entzündungsförderlichen Lebensmitteln wie verarbeiteten Lebensmitteln und rotem Fleisch, v.a. Schweinefleisch geachtet werden. Der vermehrte Verzehr von entzündungshemmenden Lebensmitteln mit Omega-3 Fettsäuren ist erwünscht: fettreicher Fisch wie Lachs, Makrele und Hering sowie hochwertig hergestelltes Leinöl enthalten besonders viele Omega-3 Fettsäuren.
Da Histamin die Ausschüttung von Östrogen fördert und somit zu einer Verschlimmerung der Symptome beitragen kann, ist es sinnvoll jeweils eine Woche vor und während der Menstruation die Histaminaufnahme zu reduzieren, um die individuelle Verträglichkeit zu prüfen. Histamin befindet sich vor allem in den genannten Fischarten sowie in Schokolade und Wurstwaren. Bei Übergewicht kann durch die Normalisierung des Körpergewichts der Östrogenspiegel gesenkt werden.
Die Ernährungsdocs Rezepte bieten eine Vielfalt an Ideen, um eine antientzündliche Ernährung sicherzustellen.

Neben der Ernährung gibt es andere Behandlungsmöglichkeiten, die Frauen mit Endometriose helfen können, wie zum Beispiel Schmerzmedikamente, Hormontherapie und Operation. 

PCO-Syndrom
Das Polyzystische Ovarialsyndrom ist eine der häufigsten Ursachen von Unfruchtbarkeit.
Zwischen fünf und zehn Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden an dieser Hormonerkrankung.

Beim PCO-Syndrom handelt es sich um eine Störung im hormonellen Regelkreis von Frauen. Männliche Hormone sog. Androgene werden überproduziert. Dabei sind drei von vier Betroffenen übergewichtig. Die meisten Frauen, auch die normalgewichtigen, leiden zudem an einer Insulinresistenz: Ihre Zellen reagieren nicht mehr auf das hormonelle Signal des Insulins, den Zucker aus dem Blut aufzunehmen - der Blutzuckerspiegel steigt und der Körper produziert daraufhin mehr Insulin. Dies erhöht das Risiko an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. 

Das PCO-S lässt sich zwar nicht heilen, jedoch können die Symptome mit Hilfe einer Ernährungsumstellung deutlich gemildert werden. 

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann helfen, den gestörten Hormonhaushalt wieder zu regulieren. Die Ernährungsdocs empfehlen vor allem Weißmehlprodukte und Süßigkeiten möglichst zu meiden oder wenigstens, um den Blutzuckerspiegel zu schonen, direkt nach einer Hauptmahlzeit zu genießen. Unbedingt gehören viel Gemüse und sättigendes Eiweiß auf den Speiseplan, kombiniert mit omega-3-haltigen Ölen wie Walnuss- oder Leinöl. Den Weißmehlprodukten sollten Vollkornprodukte vorgezogen werden und bei der Gemüsezufuhr kann sich an mind. 3 Portionen orientiert werden.

Wechseljahresbeschwerden
Als Wechseljahre oder Klimakterium der Frau bezeichnet man einen Zeitabschnitt der hormonellen Umstellung am Ende der fruchtbaren Lebensphase. In den Jahren vor und nach der letzten Monatsblutung (Menopause) verändert sich der weibliche Hormonhaushalt deutlich. Es kommt immer seltener zum Eisprung, die Gelbkörperhormone sinken und die Menstruation wird unregelmäßig. Jetzt spielen die Östrogene verrückt, bevor der weibliche Zyklus endet und dauerhaft weniger Östrogene gebildet werden. In dieser Umstellungsphase können Beschwerden wie beispielsweise Schlafstörungen, Schweißausbrüche und Hitzewallungen auftreten. Mit Eintritt in die Wechseljahre steigt auch das Risiko für Krankheiten wie z.B. Gefäßerkrankungen oder Diabetes. 
Viele Beschwerden und Risiken für Erkrankungen lassen sich aber mit der richtigen Ernährung reduzieren. Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinsuffizienz oder Herzinfarkt können vorgebeugt werden, in dem Vollwertprodukte (frische, unbehandelte Lebensmittel sowie Vollkornprodukte) präferiert werden, Omega-3-Fettsäuren durch beispielsweise fetten Fisch wie Lachs, Hering oder Makrele aufgenommen werden und gesunde Öle mit hohem Gehalt an gesunden Fettsäuren und wertvollen Pflanzen wie z.B. Walnuss- oder Olivenöl verwendet werden.

Auch eine 50-jährige Frau braucht täglich rund 400 Kalorien weniger als eine 25-jährige. Mit zunehmendem Alter schwindet die Muskelmasse. Um den Muskelabbau entgegenzuwirken ist eine proteinreiche Ernährung unumgänglich. Tierische Eiweiß findet man beispielsweise in hellem Fleisch, Fisch, Eiern und Quark. Pflanzliches steckt z.B. in Sojaprodukten und Hülsenfrüchten. 
Weitere Empfehlungen sind die Beachtung des täglichen Kalziumbedarfs zur Knochenstärkung, ausreichend Ballaststoffe (mind. 30g/ Tag) gegen Verdauungsbeschwerden, die im Körper nachahmende Wirkung von Östrogen durch die Einnahme von Pflanzenstoffen (z.B. Sojaprodukte, Leinsamen, Hülsenfrüchte) und ätherische Öle wie in Salbeitee, welche die Nervenenden der Schweißdrüsen hemmen sodass so weniger Schweiß produziert wird. 
Das Ernährungs-Docs-Team bietet eine individuelle Beratung an, bei der die Lebensmittelauswahl in Zusammenarbeit mit eine unserer Ernährungstherapeutinnen besprochen wird. Zudem bieten wir einen antientzündlichen Kochkurs an und besprechen gerne Rezepte im Rahmen unserer individuellen Ernährungsberatung.

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