Erläuterungen der Indikationen

Die Liste der ernährungsmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten wird ständig länger. Immerhin sind ein Großteil der gesundheitlichen Probleme in Deutschland mit falscher Ernährung assoziiert. Es lohnt sich also immer bei JEDER Erkrankung zu fragen, ob die richtige Ernährung Besserung oder gar Heilung bringen kann.

Erkrankungen der Niere
 

Nierensteine
Nierensteine sind harte Steine, die sich in der Niere bilden können. Dabei kristallisieren die verschiedenen Substanzen, die üblicherweise im Urin in gelöster Form vorkommen, in der Niere aus. Kleinere Steine können problemlos abtransportiert werden, wenn sie aber zu groß werden, besteht die Gefahr, dass die im Harnleiter stecken bleiben und diesen verletzen. 
Nierensteine sind bei etwa 5% der Bevölkerung schon einmal oder mehrmals aufgetreten, dies geschieht meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Eine Wiedererkrankung bei bereits aufgetretenen Nierensteinen ist häufig und Männer sind dabei häufiger betroffen wie Frauen.
Es gibt verschiedene Symptome mit unterschiedlich starken Schmerzen. Häufig sind Druckgefühl oder ziehende Schmerzen im Bereich der Nieren, immer wiederkehrende Schmerzen sogenannte Koliken, vermehrter Harndrang mit verminderter Harnmenge, ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen, häufige Harnwegsinfekte, Übelkeit und Erbrechen.
Um Nierensteine zu verhindern, sollte man täglich 2,5-3 l Flüssigkeit trinken, so werden die Nieren gut durchspült und man kann das Risiko der Ausbildung senken. Laut den Ernährungsdocs solle auf Alkohol und Zucker, sowie calciumreiche (maximal 800-1000mg täglich), proteinhaltige und oxalsäurereiche Lebensmittel weitestgehend verzichtet werden. Magnesiumhaltige Lebensmittel können gerne häufig verzehrt werden, da sie die Bildung von Calcium-Oxalatsteinen hemmen, die Zitratausscheidung anregen und die Oxalataufnahme im Darm hemmen.

Niereninsuffizienz
Eine Niereninsuffizienz oder Nierenschwäche ist durch eine eingeschränkte Nierenfunktion gekennzeichnet, wodurch die Abfallprodukte des Stoffwechsels nicht mehr ausreichend aus dem Körper ausgeschieden werden können. Dadurch sammeln sich die Stoffe im Blut, der Wasserhaushalt kann nicht mehr ausreichend reguliert werden und es kann zur Wasseransammlung kommen. Die Krankheit entwickelt sich langsam teilweise über Jahre, Hauptursachen sind unteranderem Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Übergewicht und bestimmte Medikamente. Patienten mit Diabetes Typ1 sind dabei häufiger betroffen als Diabetes Typ2-Patienten.
Wenn sich zu viele Schadstoffe im Blut ansammeln, kann es schon nach wenigen Tagen lebensbedrohlich werden. Deswegen wird nach einer Blutuntersuchung entschieden, ob eine Dialyse benötigt wird. Auf diesem Weg können schädliche Abbauprodukte aus dem Blut und überschüssiges Wasser entfernt werden.
Symptome einer Nierenschwäche sind zuerst Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Leistungseinbußen. Bei fortschreitender Krankheit kommen Übelkeit, Erbrechen, Wassereinlagerungen, hoher Blutdruck und Juckreiz hinzu.

Dialysepflichtige Niereninsuffizienz
Wenn die Nierenleistung weiter nachlässt und sich zu viele Schadstoffe im Blut ansammeln, kann es schon nach wenigen Tagen lebensbedrohlich werden. Deswegen wird nach einer Blut- und Urinuntersuchung entschieden, ob eine Dialyse benötigt wird. Wichtige Indikatoren für eine verschlechterte Nierenleistung sind die Kreatinin- und Harnstoffwerte im Blut. Durch die Dialyse können schädliche Abbauprodukte aus dem Blut und überschüssiges Wasser entfernt werden. Zusätzlich kann man den Körper durch eine ausreichenden Trinkmenge, einem gut eingestellten Blutdruck und einer Nierendiät entlasten. Passende Rezepte können bei den Ernährungsdocs gefunden oder im Rahmen einer individuellen Ernährungsberatung im medicum besprochen werden.

Nierentransplantation
Die Dialysebehandlung ist für die meisten Patienten mit Nierenversagen nur eine vorübergehende Lösung, das eigentliche Ziel ist die zeitliche Überbrückung bis zur Nierentransplantation.
Die Nierentransplantation ist die am häufigsten durchgeführte Transplantationsoperation. Bis der Patient über die Warteliste eine Spenderniere erhält, wird die Dialyse weitergeführt.

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